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Etrusker | Chimären, Alabaster und Bucchero-Keramik

Die Begegnung mit dieser Hochkultur lohnt sich also. Vor allem auch deswegen, weil die Reise zu den „Rasenna“ zugleich eine Reise durch alle Landstriche der Toskana ist.


Nekropolen und Artefakte in den einschlägigen Museen werden so zum Reiseführer einer einmaligen Zeitreise, deren Stationen vielfältig sind. Einige haben wir exemplarisch herausgegriffen, denn bestimmte Highlights sollte man nicht versäumen:

Dazu zählt die berühmte „Chimäre von Arezzo“, definitiv einer der Höhepunkte etruskischer Kunst und Metallgießerei. Sie stammt aus dem Ende des 5./Anfang des 4. Jh. v. Chr. und war wohl dem etruskischen Licht- und Himmelsgott Tinia gewidmet. Am 15. November 1553 wurde sie bei Bauarbeiten für mediceische Festungen nahe Arezzo gefunden und direkt von Cosimo I. de’ Medici für seine Sammlungen konfisziert. Cosimo I. hatte offensichtlich aus dem Stand heraus erkannt, dass es sich um ein außergewöhnliches Stück handeln musste. Denn allein die detaillierte Ausarbeitung der Chimäre, die ziselierten Haare der Mähne, die Muskeln zeugen von höchster Kunst.

Nicht nur im Metallguss und in der Herstellung von Skulpturen waren die Etrusker Meister. Auch die Töpfer standen ihren Kollegen in nichts nach, wie man zum Beispiel in Chiusi im Museo Archeologico Nazionale nachvollziehen kann, denn hier befindet sich eine der schönsten Sammlungen von „Bucchero-Keramiken“. Um diese Keramik herzustellen, drosselten die Töpfermeister während des Brennvorgangs die Sauerstoffzufuhr. Dadurch wurde Sauerstoff aus dem Eisenoxid der Tonerde entzogen, der Scherben wurde schwarz und glänzend. Im Ergebnis kam eine Keramik heraus, die wie ein Metallgefäß aussah. Meister dieser Technik konnten Gefäße herstellen, deren Wandungen rund 2 mm stark waren und vermutlich eher zu rituellen als zu Alltagszwecken eingesetzt wurden.


Einzigartig ist auch ein erhaltenes „glirarium“. Dabei handelt es sich um einen Tontopf mit Luftlöchern für Siebenschläfer. Im Inneren dieser Krüge war es relativ dunkel, für die Tiere ein Signal zum Winterschlaf, woraufhin sie fett wurden. Gut gemästet holte man sie aus den Mastkrügen und verwandelte sie in köstliche Braten mit oder ohne Füllung. Als delikater Bestandteil des Speiseplans waren sie nicht nur bei den Etruskern, sondern auch bei den Römern höchst begehrt.


Volterra sollte man keinesfalls auslassen, denn die Stadt Volterra wurzelt weit in etruskischer Zeit, zudem gehörte sie zum „Zwölfstädtebund“ Etruriens. Der „Abendschatten“ oder „Ombra della sera“ im Museo Etrusco Guarnacci gehört zu den Hauptwerken etruskischer Kunst. Die feingliedrige, filigran wirkende Statuette wurde aus einer Kuper-Zinn-Legierung hergestellt, wobei man das Kupfer aus den nahen Colline Metallifere gewann, eine Gebirgsregion, die für ihre Erze bekannt war und wo seit der Antike bis in unsere Zeit Bergbau betrieben wurde.


Ebenso sehenswert ist berührende Doppelportrait eines Ehepaares auf einem Liegesofa. Sie sind so lebendig dargestellt, dass es nicht wundern würde, stünden sie auf und gingen aus dem Raum. Die einzige, etruskische Stadt mit Seehafen, war Populonia am Golf von Baratti. Von diesem strategisch exzellent gelegenen Platz trieben die Etrusker florierenden Handel mit Partnern rund um das ganze Mittelmeer. Die Stadt war zudem auch das größte Zentrum für Eisenverarbeitung im Mittelmeerraum, denn hier wurde das von der nahen Insel Elba stammende Erz verhüttet, weiterverarbeitet und verkauft. Im Archäologischen Park kann man über Werkstätten, Hochöfen und verschiedene Nekropolen dem antiken Populonia näherkommen. Sehenswert sind die Necropoli delle Grotte mit ihren Höhlengräbern, die etagenweise in den Felsen gehauen wurden sowie viele andere Relikte dieses erstaunlichen, hochentwickelten Volkes.


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