Ohne Wald kein Bergbau und keine Technologieentwicklung
Als vor mehreren tausend Jahren die ersten bergbaulichen Tätigkeiten begannen, bekam der Wald als Holzlieferant eine ganz neue Bedeutung. Ohne ihn wäre der Bergbau und seine Entwicklung nicht möglich gewesen.
Im Mittelalter war der Bergbau einer der größten „Holzfresser“, denn in allen Bereichen wurde Holz benötigt: Zum Abstützen der Strecken und Baue, wenn das Gestein zu instabil war und abzustürzen drohte, für Werkzeuge, für Transportkarren (Hunte), für Leitern, bergmännisch Fahrten genannt, für Kunsträder (Wasserräder) und vieles mehr. Obertägig sah es nicht anders aus: Die gesamte Wasserhaltung wurde mit Kunsträdern, Rinnen, Pumpen aus Holz gestemmt. Die Pochstempel, mit denen die Erze zerkleinert wurden, waren aus massiven Holzbalken. Und nicht zuletzt wurden die Schmelzöfen in den Hüttenbetrieben mit Holzkohle befeuert. Allein im Harz waren zeitweise bis zu 33.000 Köhlerhütten in Betrieb, die Holz zu Kohle pyrolysierten.
Der Wald in den Bergbauregionen Europas war Wirtschaftswald und kahle Hänge zeugten früh vom immensen Holzhunger der Bergbauindustrie. Wohl und Wehe des Bergbaus hing direkt von der Verfügbarkeit von Holz in der Umgebung ab, denn der Export von Hölzern aus anderen Regionen war kostspielig und teuer, daher meist unrentabel.
Ohne Bergbau wäre aber die gesamte Technologieentwicklung in vielen Bereichen kaum möglich gewesen, denn überall benötigt man Erze und Metalle. Ohne bergbaulich geförderte Rohstoffe ist unser modernes Leben undenkbar, denn allein für Smartphones, Tablets oder Computer benötigt man zum Beispiel bergmännisch gewonnene Seltene Erden.
Auch wenn Holz im Bergbau heute eine unter geordnete Rolle spielt: Industrieholz ist einer der größten Sektoren im Holzmarkt, allein zur Jahrtausendwende wurden weltweit 1,6 Milliarden Kubikmeter Holz verbraucht, Tendenz bis 2050 voraussichtlich auf drei Milliarden Tonnen steigend.
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