„Sherry“ – Exportschlager seit 3000 Jahren
Aktualisiert: 20. Mai 2021
Vom Wein aus Sherish zum Sherry
Selten lässt sich anhand eines Produktes die Geschichte des Handels und die Entwicklung eines Getränks so wunderbar nachvollziehen, wie es beim Wein aus der Region rund um Jerez möglich ist. Hier zeigt sich plakativ, wie schon seit Jahrtausenden handwerkliches Können, Kreativität, Lobbyismus und erfolgreiche Handelspolitik zu vielfachem Erfolg geführt haben.
Qualitätsmaßstab seit Jahrhunderten
Die Wurzeln des Weinbaus in der Region Jerez reichen bis zu den Phöniziern zurück, die laut des griechischen Geographen Strabon um 1.100 v. Chr. Weinreben aus dem Libanon nach Xérés (griech. für „trocken“, später wandelte sich der Name zu römisch Ceres) brachten und dort Weinbau kultivierten. Ihre Weine wurden im gesamten Mittelmeerraum geschätztund vertrieben. Jahrhunderte später war der Wein aus Ceres unter dem Namen „Vinum Ceretensis“ ein Qualitätsprodukt. Unter der folgenden maurischen Ägide gelang es den Weinbauern einen Großteil der Rebstöcke zu retten, indem sie die Muslime erfolgreich davon überzeugten, keinen Wein mehr für Genusszwecke zu produzieren. Aus Weintrauben machte man stattdessen Rosinen für die Heiligen Krieger und der Wein sollte nur noch zu rein medizinischen Zwecken eingesetzt werden. Die Rebstöcke überlebten, die Kunst des Weinbaus ebenso und nach der christlichen Rückeroberung wurde der Wein aus Ceres schnell wieder zum Exportschlager. Insbesondere inEngland war man schon im 11./12. Jahrhundert „heiß“ auf das begehrte Getränk aus Sherish, so der englische Name für Ceres, aus dem sich später Sherry ableitete.
Lesen Sie weiter im nächsten Blog: Sherry - die Kunst des Aufspritens, der Reifung und Qualität
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